NABU-Logo Archiv 2005




maerz




März



 Unglückshäher
Presse-Echo


Marbacher Zeitung 05.03.05



April


Vögel der StreuobstwieseWiedehopf

Bald ist es wieder soweit, dass in Großbottwar die traditionelle Vogelführung stattfindet. Auf einem unterhaltsamen Rundgang wird den Besuchern Einblick in die Vogelwelt der Streuobstwiesen nördlich von Großbottwar gewährt. Neben den Standvögeln wie Kohlmeisen und Amseln,  welche den Winter hier verbracht haben, werden schon viele Zugvögel aus dem Winterquartier zurückgekehrt sein und durch den Gesang ihr Revier markieren. Vor fünfzig Jahren lebten auf den Großbottwarer Streuobstwiesen noch Wiedehopf und Raubwürger, und oben am Waldrand vom Benning sang damals noch die Heidelerche. Aber auch das Rebhuhn wird leider seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. Durch die moderne Landwirtschaft haben diese Tiere keine Lebensgrundlagen mehr.
Trotz aller Probleme ist es immer wieder überraschend, einen Gartenrotschwanz
oder einen Wendehals im Frühjahr zu beobachten. Der NABU Großbottwar lädt ein zu einer Wanderung unter der Leitung von Herrn Willi Leible.

Termin: Sonntag, 10.04.2005

Treffpunkt: 7.30 Uhr Reithalle Großbottwar


Jahreshauptversammlung

Am Dienstag, 12. April 2005 findet um 19:30 Uhr in der VfR-Gaststätte Am Stockbrunnen die Jahreshauptversammlung statt.

Tagesordnung:

  1. Begrüßung und Bericht des Vorsitzenden
  2. Bericht über die Kassenführung
  3. Bericht über die Kassenprüfung
  4. Entlastung
  5. Wahlen
Alle Mitglieder der Ortsgruppe sind zu dieser Versammlung recht herzlich eingeladen.

Mai

BottwartalGoldammerKleinbottwarertal

Vögel im Lebensraum Talaue

Die Wiesen im Talbereich der Bottwar zwischen Großbottwar und Oberstenfeld werden nur noch teilweise für die Heugewinnung genützt. Ein Großteil der Flächen befindet sich in öffentlicher Hand. Schon weit zurück in der Erinnerung liegt die Zeit als der Storch bei der Futtersuche über die Wiesen marschierte und hoch beladene Heuwagen, gezogen von einem Pferde- oder Kuhgespann, durch das Tal schwankten. Es haben sich nun im Lauf der Jahrzehnte verschiedene Sukzessionsstufen
der Vegetation herausgebildet. Vorhanden sind Mähwiesen, Seggenbestände, Gehölzstrukturen und Schilfröhrichte. Durch diese
verschiedenen Biotoptypen
entstanden auch für Vögel attraktive Lebensräume. In den Seggenbeständen und Staudenfluren des Gebietes kann der Feldschwirl angetroffen werden. Die grössern Verschilfungsinseln im Gebiet werden von Teichrohrsängern besiedelt. Die Rohrammer ist an den Rändern jedes grösseren Schilfbestandes anzutreffen. Sie ist typisch für das im Hoftal häufige Gemisch aus den Biotoptypen Schilfröhrichte, Seggenriede, Hochstaudenfluren und einzelnen Gehölzen.
Der NABU Großbottwar will auch in diesem Jahr wieder durch eine Führung einen Einblick in den Lebensraum Talaue anbieten. Der Weg wurde so gewählt, daß auch Familien mit dem Kinderwagen mitwandern können.
Der NABU Großbottwar lädt zu dieser Wanderung unter der Leitung von Tobias Pantle und André
Lebherz ein.

Treffpunkt: Sonntag 8.5. um 7.30 Uhr, Parkplatz der Firma Lidl in Großbottwar


Juni

Bienenfresser Bienenfresser
Bienenfresser Sie gehören zu den Sommertagen im Midi, wie der blaue Himmel und die am Abend, mit schrillen Rufen jagenden Mauersegler. Bevor die Bienenfresser am Himmel sichtbar werden, sind zunächst nur ihre Rufe zu hören. Sie sind Sommergäste im Süden Frankreichs, bauen in Steilwände bis zu drei Meter lange Niströhren, in denen sie ihre Jungen großziehen. Die alten Niströhren werden in den Folgejahren zum Teil von Steinsperlingen und Staren bewohnt. Der Lebensraum der Bienenfresser zwischen dem Mittelmeer und den Hochflächen der Causses ist die offene Landschaft der Weinfelder und Brachflächen mit einzeln stehenden Bäumen, möglichst mit dürren Ästen, von denen sie nach Insekten Ausschau halten. Seit der Uhu in einem Seitental des Herault nistet sind die dortigen Bruthöhlen der Bienenfresser verlassen, doch an den Sommertagen sind immer wieder kleine Trupps bei der Nahrungssuche zu beobachten.

                            Bienenfressergruppe

Juli

Junge SchleiereuleSchleiereule






Schleiereulen in Großbottwar
In Großbottwar, Winzerhausen, Holzweilerhof und Hof und Lembach wurden vom NABU im Lauf der Jahre insgesamt 16 Schleiereulenkästen in Gebäude eingebaut oder auch Fertigkästen angebracht. Der Schleiereulenbestand hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Im Durchschnitt kamen 16 Jungeulen / Jahr zum Ausflug.
Die Schleiereule, eine ursprünglich in warmen Gebieten lebende Art, ist an schneereiche Winter nur schlecht angepaßt. Das Fettpolster reicht nur etwa 8 Tage zum Überleben. Die Schleiereulen sind dann auf Scheunen, in denen Mäuse vorkommen, angewiesen aber diese sind heute sehr selten geworden. In Zeiten der bäuerlichen Landwirtschaft war dies noch anders, da konnten die Schleiereulen auch innerhalb der Gebäude im Winter mal eine Maus ergreifen.
Leider ist nun durch den letzten schneereichen Winter der Schleiereulenbestand stark dezimiert worden. Viele Altvögel  sind infolge Futtermangel umgekommen. Es wurde daher in Großbottwar in diesem Jahr nur eine  Brut mit sechs Jungen einem Bauernhof im Sauserhof großgezogen.
Allen Eigentümern, die einen Schleiereulenkasten in ihr Gebäude einbauen ließen sei Dank gesagt und auch für das Interesse, das sie ihren Schleiereulen entgegenbringen.



August

Zikade

Das Lied der Zikaden "Sie sind zu laut. Sie stören unsere Mittagsruhe. Sie sollen schweigen." So  beklagten sich Camper  im Süden Frankreichs beim Bürgermeister über die Lärmverursacher. Die Zikaden sind 13-30 mm große Insekten die nur selten zu sehen, aber an warmen Tagen fast immer zu hören sind. Das überirdische Dasein der Insekten ist kurz. Nur zwei bis drei Wochen  verleiben den Zikadenmännchen für ihre Gesänge. Den weitaus längeren Teil ihres Lebens haben sie zuvor unter der Erdoberfläche verbracht.
Das Weibchen legte ein Ei an der Rinde eines Baumes ab, die geschlüpfte Larve lässt sich auf den Boden fallen, gräbt sich ein und saugt mehrere Jahre an den Wurzeln bis sie an einem Baum emporkriecht und sich aus der verpuppten Larve das fertige Insekt entwickelt hat.
Das Lied der Zikaden gehört in den Monaten  Juli und August  zum Süden,  wie die Sonne und das Wasser.
 
Wenn Sie die Zikade hören möchten klicken Sie auf das "Das Lied der Zikaden" sofern erforderlich
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September


WeinstockWaldrandHagebutten
Zwischen Wald und Weinbergen Die Berge des Bottwartales sind Ausläufer der Löwensteiner Berge. Diese Keuperberge sind an der Südseite mit Reben bestockt. Die Berghöhen und die nach Norden abfallenden Hänge sind bewaldet. Wunnenstein und Forstberg sind herauspräparierte Zeugenberge während bei Harzberg und Benning über einen Höhenrücken noch ein Zusammenhang zu den Löwensteiner Bergen besteht.
An den Mergelhänge nach Süden und Westen färben sich jetzt im Spätsommer die Trauben. Am Waldrand reifen die Hagebutten. Leider sind am Saum zwischen Weg und Wald kaum noch Reste der ehemaligen Steppenheide zu finden, die nach der letzten Eiszeit die weiten baumlosen Gebiete überzog. Es gibt auf der Gemarkung nur noch wenige Stellen an denen sonnenliebende Kräuter, wie Karthäusernelke und Hauhechel, Sonnenröschen und wilder Thymian gedeiht. Die blühenden Pflanzen  werden von Schmetterlingen, Bienen und Hummeln besucht. Am Waldrand sollen keine Feigenbäume wachsen und auch Hauswurz ist dort am falschen Platz.
Waldbäume versuchen sich auf diesen Flächen auszubreiten und immer wieder werden die Flächen als Lagerplätze für Dünger und Brennholz benützt und dadurch die seltenen Pflanzen geschädigt.
Es ist Aufgabe der Gemeinde dafür zu sorgen, daß der Wald zurückgenommen wird und die wertvollen Flächen nicht zu Lagerplätzen verkommen.

Admiral
Schneckenhaus
Kohlweissling






Eisvogel

Im Kleinbottwarer Tal

Es ist schon lange her, daß die Talwiesen in der bäuerlichen Landwirtschaft zur Heugewinnung notwendig  waren. Anfang des letzten Jahrhunderts wurde das Gras noch mit der Sense gemäht. In den dreißger Jahren ratterten dann die mit Pferden oder Kühen gezogenen Mähmaschinen durch das Tal. Später waren es die Motormäher und dann die Schlepper, mit denen das Gras gemäht wurde. 
Die Zeiten sind vorbei in denen hoch beladene Heuwagen durch das Tal wankten.
Heute ist die Talaue Landschaftsschutzgebiet und wird nur noch extensiv als Grünland bewirtschaftet. Einige Bereiche sind 24a Biotope nach dem NatSchG, hier sind Tiere und Pflanzen gesetzlich geschützt.
Der Talraum dient auch als  Aufenthalts- und Durchzugsgebiet für viele Vogelarten.
 
Durchzügler im Kleinbottwarer Tal ist Eisvogel und Bekassine.
Das ganze Jahr über suchen hier die Graureiher ihre Nahrung.



Quellteich

Graureiher

Graureiher

Graureiher




Harzberg
Pfaffenhütchen
Benning


Herbstspaziergang
Im Bottwartal an den Rebhängen
hat das Laub seine grüne Farbe in Gelbtöne verwandelt.
Am Straßenrand leuchten rot die Blätter und Früchte am Pfaffenhütchenstrauch.
In den Gärten werden die letzten Blüten von Schmetterlingen und Bienen besucht.
Auf dem Mittelstreifen eines wenig befahrenen Waldweges blühen noch die Rauhe Nelke und das Tausendgüldenkraut.
Aus den Blüten des Maiglöckchens haben sich rote Beeren entwickelt, die aber nicht verzehrt werden dürfen, sie sind giftig.
In den Streuobstwiesen, am alten Bittenfelderbaum, hängen in diesem Jahr nur wenige Äpfel, die sich aber prächtig entwickelt haben.
Solange die Herbsttage noch so schön sind, locken sie hinaus in die Natur zum Wandern und Schauen.
  
Kleiner Fuchs

Rauhe Nelke

Tausendgüldenkraut


Samenstand Maiglöckchen
Apfel
Apfelbaum

 
Text und Fotos: Karl Pantle


Mistelbüschel in der Baumkrone
Alte Mistel
Mistelbeeren


 Fotos: Karl Pantle (3)
Die Mistel - vorweihnachtlicher Schmuck Das Laub der Obstbäume hat der Wind verweht. Doch auf einigen Bäumen unserer Markung sind in den Baumkronen noch grüne Laubbüschel zu finden. Es ist die Mistel, die sich hier eingenistet hat. Aber jetzt in der Vorweihnachtszeit ist die Pflanze auch als  Schmuckpflanze in den Blumengeschäften zu finden.   Die Mistel wächst als Halbschmarotzer auf den Bäumen. Über Ihre Wurzeln zapft sie die Leitungsbahnen der Bäume an, auf denen sie siedelt. Vollschmarotzer beziehen übrigens im Vergleich zum Halbschmarotzer ihre gesamten Nährstoffe aus der Wirtspflanze und haben auch ihre eigene Photosynthese eingestellt, sie besitzen daher keine Grünfärbung mehr. Dies ist bei der Mistel nicht der Fall. Die Namensherkunft ist ungewiss. Im althochdeutschen hieß die Pflanze mistil, was soviel bedeutet wie Mist, bezugnehmend auf die Verbreitung der Samen durch die Ausscheidung der Vögel. Volkstümlich hatte sie noch viele andere Bezeichnungen, so nannte man sie Hexenbesen, Hexenkraut und auch Donarbesen.
Alles weitere über die mit mystischem Hauch umgebene Pflanze finden sie in  folgendem Link: Wikipedia