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  Die Saatkrähe


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Berichte und Beobachtungen

























































Saatkrähen bei einem pflügendem LandwirtSaatkrähen in der Nähe des Schlafplatzes

Saatkrähen ziehen zum Schlafplatz
Fotos: Karl Pantle (3) 
Die Saatkrähe: Ein geselliger Vogel

Im Winter fallen die Saatkrähen häufig auf, wenn sie in Schwärmen auf Äckern und Wiesen auf Nahrungssuche gehen. Die Neigung zur Schwarmbildung verrät schon auf größere Entfernung, dass es sich um Saatkrähen handeln könnte.

Saatkrähen und Dohlen verbringen im Gegensatz zu Rabenvögeln ihr ganzes Leben in sozialen Gemeinschaften. In den Brutkolonien und an den abendlichen Sammel- und Schlafplätzen tauschen sie wichtige Nachrichten über Aktionsräume, Flugrouten, Feinde und Nahrungsquellen aus.

Sie fallen durch ihr schwarzes leicht schillerndes Gefieder, durch einen schlanken Schnabel und ihre weißliche Schnabelwurzel auf, durch die sich alte Saatkrähen von der sonst sehr ähnlichen Rabenkrähe unterscheiden. Die Stimme der Saatkrähe klingt sehr heiser. Sie wiederholt ihren „gag“-  oder „krä“- Ruf, aber nicht mehrmals wie die Rabenkrähe. Jungvögel können nur an dem schlankeren Schnabel von den Rabenkrähen unterschieden werden.

Saatkrähen brüten in Kolonien, meist hoch oben in einzelnen Baumgruppen. Die Nester werden ab Mitte März aus Zweigen gebaut, die von den Krähen meist abgerissen, nicht aufgelesen werden. Das Nest ähnelt einem Rabenkrähenhorst und ist Mittelpunkt des Balzspiels. Vor dem Laubaustrieb sehen die Nester aus wie große Hexenbesen. Wenn möglich werden die Nester aus dem Vorjahr wieder belegt. Das Gelege besteht aus 4 bis 6 Eiern, die vom Weibchen ausgebrütet werden. In dieser Zeit wird es vom Männchen mit Futter versorgt, welches im Kehlsack transportiert wird. Die Jungen verlassen im Alter von 5 Wochen das Nest, werden allerdings noch einige Wochen von den Alten gefüttert.

Zuerst sind die jungen Saatkrähen unerfahren und begleiten die Erwachsenen bei der Nahrungssuche. Bald schließen sie sich zu Jugendschwärmen zusammen, die von einigen erwachsenen Saatkrähen begleitet werden.

Wer jetzt auf seinem abendlichen Spaziergang an Feldern mit einigen Bäumen, mehrere hundert Saatkrähen zu ihrem Schlafplatz fliegen sieht, der wird wohl kaum glauben, dass diese Vögel bedroht sind und auf der Roten Liste stehen. Aber all die vielen Saatkrähen sind Wintergäste aus Osteuropa, die im Oktober und November bei uns eintreffen. In Deutschland ist die Saatkrähe als Brutvogel in weiten Landstrichen verschwunden.

Nach Sonnenuntergang treffen sich bei uns die Saatkrähen an so genannten Vorsammelplätzen, in kleinen Trupps fliegen sie dann in das untere Bottwartal zu ihrem Schlafplatz. Dort treffen aus allen Richtungen weitere Saatkrähen ein, bis sich etwa 500 Vögel versammelt haben. Sie sitzen auf hohen Bäumen, fliegen aber immer wieder auf und lassen sich an anderen Stellen nieder. Erst wenn es fast dunkel ist, wird ein geschützter Schlafplatz aufgesucht, aber auch dort kehrt noch lange keine Ruhe ein. Auch am Morgen ist es noch dunkel, wenn die Saatkrähen schon munter werden, und es dauert dann noch eine Stunde bis kleine Trupps die Schlafbäume verlassen und zu den Nahrungsplätzen fliegen.

Alles weitere über die Wintergäste aus Nordosteuropa finden sie in  folgendem Link:
Wikipedia