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Der Star wurde zum Vogel des Jahres 2018 gewählt




An der Kleinen Bottwar

Im Rahmen des Grossbottwarer Sommerferienprogramms hatte die NABU-Gruppe Grossbottwar das Ökomobil des Regierungspräsidiums Stuttgart eingeladen. Treffpunkt war der Parkplatz bei der Wunnensteinhalle gleich neben der Kleinen Bottwar. Die zehn teilnehmenden Kinder, vielfach ausgerüstet mit Gummistiefeln, wurden zunächst vom Leiter des Ökomobils Werner Paech und seiner Assistentin über die Bedeutung des Wassers im Naturhaushalt unterrichtet. In Zweiergruppen, die mit Handsieb und Kunststoffschale ausgerüstet waren, gingen die Kinder zum Wasserspielplatz. Dort wurden die Siebe gegen die Fließrichtung des Wassers gezogen und das Sammelgut in die  Kunststoffschalen abgeklopft, die zur Hälfte mit Wasser gefüllt waren. Vorsichtig trugen die kleinen Wasserforscher die Schalen zum Ökomobil, um dort die verschiedenen Wasserinsekten zu betrachten. Vierkantwürmer, Schnecken und Köcherfliegenlarven waren unter dem Binocular vergrößert zu betrachten und die Fühler und Beine der kleinen Wasserorganismen wurden ganz groß. Zum Abschluss des Nachmittags gab es einen kleinen Imbiss für alle Teilnehmer. Bevor das Ökomobil sich wieder auf den Weg nach Stuttgart machte, wurden die Insekten wieder in ihren Lebensraum zurückgesetzt. Zufrieden und voller neuer Eindrücke holten die Eltern dann ihre Kinder wieder ab.
Okomobil
am Bächlein
Okolabor


Wiesenknopf und Ameisenbläuling
Auf der Gemarkung Prevorst wurde an verschiedenen Standorten die Lebensgemeinschaft
von Großem Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) und der Tagfalterart Dunkler Wiesen- knopf- Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) festgestellt. Prevorst ist ein Teilort der Gemeinde Oberstenfeld und liegt als Exklave im Nordosten des Landkreises Ludwigsburg am westlichen Rand des Schwäbisch-Fränkischen Waldes auf einer Höhe bis zu 488 m ü.NN.
Biologie/Ökologie
Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) festgestellt. Prevorst ist ein Teilort der Gemeinde
Oberstenfeld und liegt als Exklave im Nordosten des Landkreises Ludwigsburg am
westlichen Rand des Schwäbisch-Fränkischen Waldes auf einer Höhe bis zu 488 m ü.NN.
Biologie/Ökologie
Für die erfolgreiche Fortpflanzung des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings sind Pflanzen
vom Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) sowie die Wirtsameisen notwendig.
Der Schmetterling legt seine Eier an den Blütenständen des Großen Wiesenknopfes ab,
nach einiger Zeit begeben sich die geschlüpften Jungraupen auf den Boden, wo sie von
Arbeiterinnen der Wirtsameisen aufgenommen und in deren Baue eingetragen werden.
Dort verbringen sie den Winter und ernähren sich von der Ameisenbrut. Im nächsten
Sommer schlüpft nach der Verpuppung eine neue Faltergeneration. Die Wirtsameisenart
Myrmica rubra ist die häufigste Art der Gattung Myrmica. Sie bewohnt offene und gehölzbestandene
Lebensräume und fehlt nur in besonders trocken-warmen und vegetationsarmen
Biotopen, ihr optimal zusagende Lebensräume sind mesophil bis feucht (SEIFERT
1996). Auch die Art Myrmica sabuleti kann als Wirtsameisenart dienen.
Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling gilt im allgemeinen als wenig mobile Schmetterlingsart.
In der Regel legen die Falter ihre Eier dort ab, wo sie selbst geschlüpft sind. Wiesenknopf-
Wuchsorte, welche hundert Meter und weniger voneinander entfernt sind, werden
regelmäßig angeflogen. 
Für den Fortbestand von Populationen des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings sind
angepasste, verträgliche Mahdtermine von existenzieller Bedeutung. Verträglich heißt hier
eine Mahd vor dem 10. Juni, weil dann noch keine Eier an den Blüten abgelegt sind und
bis zur Eiablagezeit ab Anfang Juli wieder ausreichend Blütenköpfchen nachwachsen können.
Eine Mahd nach dem 5. September schadet nicht mehr, weil dann die Jungraupen die
Blütenköpfchen des Wiesenknopfes verlassen haben.
Methode
Die Erfassung der Flächen mit Sanguisorba officinalis und der Falter bei Prevorst erfolgte
während verschiedener Radtouren, die Begutachtung der Habitateigenschaften erfolgte
direkt vor Ort. Die Fläche wurde nach Maculinea nausithous abgesucht. Die Anzahl der
beobachteten Falter und besonderes Verhalten (wie z.B. Kopula) wurde notiert. Die Erfassung
der Schmetterlinge fand nur bei warmer, sonniger Wetterlage mit Temperaturen von
mindestens 18°C und Windstille oder Schwachwind statt. Bildbelege der Gr. Wiesenknopf-
Wuchsorte und von den Faltern wurden angefertigt. Um Mahdtermine festzustellen wurden
in einigen Fällen die Flächen erneut aufgesucht. Die Erhebung erfolgte stichprobenartig
und nicht flächendeckend.
Die Schmetterlingsart Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist besonders und streng geschützt,
außerdem ist die Art im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführt. In der Roten Liste
Baden-Württemberg (2004) ist er als gefährdet (3) eingestuft. Gefährdungsfaktoren, welche
die Vorkommen des Großen Wiesenknopfes, der Roten Knotenameise und damit auch
des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings bedrohen, gibt es auch bei Prevorst reichlich:
• Durch ungünstige Mahdzeitpunkte des Großen Wiesenknopfes wird seine Blühdauer
verkürzt und eine Falter-Population wird zerstört
• Intensivierung der Grünlandnutzung mit reichlich Stickstoffdüngung lässt den Großen
Wiesenknopf und die Rote Knotenameise verschwinden
• Bei Pferdebeweidung mit hoher Besatzstärke wird der Große Wiesenknopf dezimiert
• Weihnachtsbaumkulturen zerstören die Wuchsorte des Großen Wiesenknopfes
• Parken auf Grünland zum Prevorster Weihnachtsbaum-Markt kann die Vorkommen
von Großem Wiesenknopf und Rotgelber Knotenameise stören
• Erdauffüllungen verändern die Standortbedingungen für den Großen Wiesenknopf
und die Rotgelbe Knotenameise
• Baumaßnahmen zerstören die Vorkommen der Wirtspflanze und -ameisen
Bei Prevorst gibt es noch einige Standorte mit magerem, extensiv genutztem Grünland.
Wie überall steigt auch in Prevorst der Druck auf das extensive Grünland. Die zunehmende
Pferdehaltung könnte durch späte Mahdzeitpunkte zur Futtergewinnung zwar nausithousverträglich
ausgestaltet werden, negativ wirkt sich jedoch die Kopplung von Pferden in hohen
Besatzstärken aus, weil dann auch der Große Wiesenknopf verbissen wird.
Maßnahmen
Folgende Empfehlung könnte die Vorkommen des seltenen Falters sichern: Zuerst sollten
die vorhandenen Flächen mit Vorkommen des Großen Wiesenknopf systematisch erfasst
und wenn möglich durch angepasste Bewirtschaftung erhalten werden. Verträgliche  Mahdzeitpunkte
sind vor dem 10 Juni, weil dann noch keine Eier an den Blüten abgelegt sind
und bis zur Eiablagezeit ab Anfang Juli wieder ausreichend Blütenköpfchen nachwachsen
können. Eine Mahd nach dem 5. September schadet nicht mehr, weil dann die Jungraupen
die Blütenköpfchen des Wiesenknopfes verlassen haben. Wenn nur einmal im Jahr gemäht
zu werden braucht, reicht die Mahd ab dem 5. September.
Allgemein: Rund um Prevorst scheinen die Wegränder der kommunalen Wege
nicht gemäht zu werden. Dies kann positive und negative Auswirkungen auf
Sanguisorba officinalis und Maculinea nausithous haben: Positiv: Die Blüten-
stände der Pflanze können ausreifen und sich im Idealfall aussamen, keine Falterraupen
werden zerstört. Negativ: Durch ausbleibende Mahd kann Gehölzsukzession
aufkommen und den Großen Wiesenknopf überwuchern.
Da bislang während dreier Vegetationsperioden Sanguisorba officinalis und Maculinea
nausithous erfasst wurde, wird vermutlich der Großteil der Vorkommen der Wirtspflanze
und der Falter bekannt sein. Im Zeitraum von 2011 bis 2013 war eine Nutzungsintensivierung
des Grünlands an den Falterflugstellen erkennbar, außerdem wurde ein Standort des
Großen Wiesenknopfes durch die Errichtung einer Reitbahn zerstört. Es sollten dringend
Maßnahmen zur Sicherung der Artvorkommen ergriffen werden.
Tobias Pantle

Literatur
EBERT, G. & E. RENNWALD 1991: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Bd. 2 Tagfalter
II- 535 S., Stuttgart.
SEIFERT, B. 1996: Ameisen beobachten, bestimmen, Augsburg.
Wiesenknopf1
Maculinea nausithous
Wiesenknopf2
Maculinea nausithous
bei Prevorst
Sommerferienprogramm 2013 Mit Kamera
An der Kamera
"Wie ein Naturfilm entsteht" war das Thema der NABU-Gruppe beim 26. Großbottwarer Sommerferienprogramm. Die Spannung stieg, als die Video-Kamera aufgebaut wurde und das Tarnzelt sich aufrichtete. Die Reißverschlüsse wurden geöffnet und schnell war das Zelt mit der halben Mannschaft besetzt. Die anderen Kinder wendeten ihr Interesse der Kamera zu und zoomten vom Weitwinkel- in den Telebereich. Rasch bildete sich eine Gruppe, die Westernszenen spielte, die vom Kamerateam aufgenommen wurden. Andere Kinder gingen durch den angrenzenden Garten und fragten, ob sie eine Tomate nehmen oder von den Himbeeren naschen könnten, was natürlich erlaubt wurde. So verging die Zeit, bis der Film "Lebensraum Kleinbottwarer-Tal" gezeigt wurde.

Tarnzelt
Am Tarnzelt
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