Der
Wappenvogel
von Grossbottwar
Oben am Giebel des
Rathauses ist in einer Nische ein Storch
plastisch dargestellt. Schon seit Jahrhunderten schlägt der
Wappenvogel mit
seinem Schnabel die vollen Stunden zum Glockenschlag der Rathausuhr.
Auch bei
„GROSSBOTTWAR-FEIERT
2006“ ist der Storch als Emblem mit dabei. Die Forschung zur
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Gemeindeheraldik
geht davon aus, dass sich unter der Feder der Wappenzeichner eine Ente
zur Gans
oder zum Schwan und dann zum Storch entwickelt hat. |
Seit
wenn die ersten Störche in Grossbottwar brüteten ist
unbekannt. Der Storch ist aus den osteuropäischen
Stromtälern
bei uns
eingewandert. Als typischer Kulturfolger baut er sein Nest auf den
Dächern
hoher Gebäude. Zur Nahrungssuche braucht er weite Talwiesen
mit
feuchten
Stellen wo er Frösche, Mäuse und Insekten findet. Am
Rathaus
ist ein Wappenstein mit einem Storch von 1556 angebracht. Auf der
Ansicht von „Grosen
Bodwar“ nach Andreas Kieser von 1686 nistete schon damals auf
dem
Rathausdach ein Storchenpaar.
In meiner Jugend, und dies ist schon lange
her, schritten
die Störche noch durch die Wiesen im Hoftal,
Kleinbottwarer-Tal und
Winzerhäuser-Tal. Wir saßen auf Gmelichs Staffel
(heute Ev. Gemeindebücherei) und
schauten hinauf zum weiß bekleckerten Rathausdach, sahen zu,
wie der Storch mit
Futter im Schnabel zu seinem Nest flog und von seinem Partner klappert
begrüßt
wurde.
Ende
der 50er-Jahre im letzten Jahrhundert - Storchennest und Sirene ist
noch auf dem Dachfirst montiert - haben zwei Störche auf dem
Rathausdach übernachtet. Es wird so um 1951 gewesen sein als
das
letzte Storchenpaar
in Grossbottwar brütete. Die mit elektrischen Leitungen
verdrahtete Landschaft,
Pestdizideinsatz und Intensivierung in der
Landwirtschaft, Probleme auf der Herbst- und
Frühjahrswanderung haben dazu
beigetragen, dass bei uns der Weißstorch verschwunden ist.
Der Weißstorch ist auch seit
1966 der Wappenvogel des NABU
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Wappenstein am Rathaus |
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Ende
der 50-er
Jahre in letzten Jahrhundert haben zwei Störche auf dem
Rathausdach übernachtet |

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Störche auf dem
Kirchendach in Pleidelsheim 1954
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